Neue First Responder-Fahrzeuge im Dienst

14.12.2025 um 21:32 Uhr

Bericht

Am Donnerstag, den 11. Dezember 2025, war es nach rund 18 Monaten Planungs- und Beschaffungszeit endlich so weit: Die beiden neuen, schraubengleichen First Responder-Fahrzeuge „Florian Aschheim 79/1“ und „Florian Aschheim 79/2“ auf Basis eines BMW X1 konnten bei der Firma Compoint in Forchheim übernommen werden.

Hintergrund der Beschaffung
Die Ersatzbeschaffung war dringend notwendig, da der bisherige BMW X3 bereits im Sommer und der BMW X5 vor zwei Wochen jeweils durch technische Defekte ausgefallen waren. In der Übergangszeit mussten der Mannschaftstransportwagen und zuletzt sogar der Kommandowagen als provisorische First Responder-Fahrzeuge genutzt werden, was mit erheblichen Einschränkungen verbunden war. Eine wirtschaftliche Reparatur der Alt-Fahrzeuge war vor dem Hintergrund des fortgeschrittenen Alters sowie der laufenden Neubeschaffung nicht mehr sinnvoll.

Kompakte Multi-Roll-Fahrzeuge
Die neuen Fahrzeuge sind als kompakte, vielseitig nutzbare, sog. „Multi-Roll-Fahrzeuge“ konzipiert. Basis ist ein BMW X1 mit Allradantrieb, Dieselmotor und Motorweiterlaufschaltung, kombiniert mit automatischem Getriebe und über Fußtaster bedienbarem akustischen Sondersignal. Die Fahrzeuge wurden bewusst so geplant, dass sie trotz Sondersignalanlage in vielen privaten Garagen der diensthabenden First Responder Platz finden und sich aufgrund der Größe auch im Fahrbetrieb gut handhaben lassen.

Medizinische Ausstattung und Hygiene
Im Kofferraum sind die Notfallausrüstung wie Notfallrucksack und automatischer externer Defibrillator untergebracht, ergänzt um eine entnehmbare Kiste für die persönliche Schutzausrüstung (PSA) Brandbekämpfung. Zusätzlich stehen Spender für Einweghandschuhe in mehreren Größen, Desinfektionswischtücher, Händedesinfektion sowie zwei kleine Abfallbehälter zur Verfügung. Durch schlüsselloses Ver- und Entriegeln sowie eine elektrische Heckklappe können sich die First Responder Kräfte nach einem Einsatz zuerst desinfizieren, bevor Türgriffe oder Bedienelemente angefasst werden.

Flexible Modultechnik im Innenraum
Auf der Rücksitzbank befindet sich hinter dem Beifahrersitz ein mit Isofix befestigtes „Modul-Technik“ für Verkehrsabsicherung, Brechwerkzeug, Bolzenschneider und Feuerlöscher. Hinter dem Fahrersitz ist im Regelbetrieb ein „Modul-PSA“ für die persönliche Schutzausrüstung des diensthabenden First Responders montiert. Beide Module können entnommen werden, sodass die PSA mit in die eigene Wohnung genommen und eine einfache, wirksame Schwarz-Weiß-Trennung erreicht werden kann. Für Lehrgangsfahrten oder Fahrten mit mehreren Personen lassen sich die Module rasch ausbauen, sodass alle Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Verbesserungen gegenüber den Vorgängern
Bei der Leistungsbeschreibung wurden zahlreiche Erfahrungen aus den Vorgängerfahrzeugen berücksichtigt. Die PSA muss nicht mehr lose auf der Rückbank verstaut werden, die Möglichkeiten zur Haut- und Gerätedesinfektion wurden deutlich verbessert und die Fahrzeuge sind wintertauglicher. Eine integrierte Warmluftheizung, gespeist durch den Kraftstofftank und eine Zusatzbatterie, hält im Stand auch bei zweistelligen Minusgraden eine konstante Innentemperatur und sorgt dafür, dass die Fahrzeuge vor den Wohnungen der Diensthabenden frost- und schneefrei bleiben.

Sicherheit im Straßenverkehr
Im Sondersignalbalken und im Kofferraumdeckel ist ein modernes Heckwarnsystem integriert, das auch bei geöffnetem Kofferraum den nachfolgenden Verkehr warnt – ein wichtiger Sicherheitsgewinn vor allem bei Einsätzen auf der Bundesautobahn. Zusätzlich sind Leuchten zur besseren Hausnummernerkennung verbaut. Die Bedienung von Sondersignalanlage, Funk und Navigationssystem erfolgt ergonomisch günstig im Nahbereich des Fahrers. Optisch präsentieren sich beide Fahrzeuge in Tagesleuchtrot, sowie dem Design der Feuerwehr Aschheim.

Übergabe, Einweisung und Indienststellung
Nach intensiver Übernhame vor Ort beim Ausbauer, konnten die neuen Fahrzeuge am späten Nachmittag nach Aschheim überführt werden, wo bereits zahlreiche Kameradinnen und Kameraden sowie der 1. Bürgermeister Florian Meier auf die Ankunft warteten. Zur Feier des Tages sorgte der Feuerwehrverein mit Bratwurstsemmeln für das leibliche Wohl. Viel Zeit zum Feiern blieb jedoch nicht, da die Leiter der First Responder Einheit aufgrun der zuvor geannten Fahrzeugausfälle unmittelbar mit den ersten Einweisungen und Einweisungsfahrten begannen: Bereits am ersten Tag wurden acht Kameradinnen und Kameraden eingewiesen, weitere Schulungen folgten an den nächsten Tagen in eng getakteten Zeitfenstern.

Dank an alle Beteiligten
Die Feuerwehr Aschheim dankt den Bürgermeistern, dem Gemeinderat sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde für die Unterstützung und die Freigabe der Mittel für dieses wichtige Projekt. Ein besonderer Dank gilt den beteiligten Firmen COMPOINT, MAYBURG und FGF für die fachkundige Begleitung von der Planung bis zur Auslieferung. Hervorzuheben ist außerdem das Team „Ersatzbeschaffung First Responder“, das in zahlreichen Sitzungen viel Zeit in die Projektierung investiert hat, sowie alle aktiven First Responder, die diesen wichtigen Dienst zusätzlich zu ihrem regulären Feuerwehrdienst leisten.

Erster Einsatz bereits am Folgetag
Wie wichtig das System First Responder ist, zeigte sich unmittelbar nach der Indienststellung: Bereits am Tag nach der Übernahme rückten die neuen Fahrzeuge zu ihrem ersten Einsatz, einem Kindernotfall, aus. Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung einer leistungsfähigen und modernen First Responder-Struktur für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Aschheim, aber auch der Nachbargemeinden