Jugendfeuerwehr besucht FEZ

19.02.2005 um 17:30 Uhr

Bericht

Dass die Feuerwehren im Landkreis München über die Feuerwehreinsatzzentrale alarmiert werden, das ist bekannt. Auch wissen wir in der Jugendfeuerwehr, wie der Funkverkehr mit selbiger abgewickelt wird. Nun wollten wir aber auch endlich einmal wissen, wer denn genau hinter der von allen Feuerwehrlern einfach nur „FEZ“ genannten Feuerwehreinsatzzentrale steckt.
Aus diesem Grunde fuhren wir, aufgeteilt auf zwei Abende, im Rahmen unserer Übung ins Landratsamt München, um uns die dort untergebrachte Einsatzzentrale anzuschauen. Das war natürlich für alle interessant, die noch nie zu Besuch in der FEZ waren, aber auch für diejenigen, für die der letzte Besuch schon eine Weile zurück lag. Denn Ende 2004 wurde die Münchner FEZ umgebaut und modernisiert. Sie entspricht nun dem absolut neuesten Stand der Technik. Gerne zeigte uns einer der beiden diensthabenden Disponenten seinen Arbeitsplatz und verschaffte uns einen umfassenden Einblick in seine Arbeit.
Die Feuerwehreinsatzzentrale für den Landkreis München hat vor knapp 30 Jahren ihren Betrieb im Landratsamt München aufgenommen. Über die Notrufnummer 112 oder 662023 können die Bürger zu jeder Zeit Hilfe von ihrer Feuerwehr vor Ort erhalten.
Nicht nur die 45 Freiwilligen Feuerwehren und die 6 Werkfeuerwehren werden von der Feuerwehreinsatzzentrale alarmiert, sondern auch die Katastrophenschutzkräfte des Landkreises und die Mitarbeiter der Katastrophenschutzeinsatzleitung im Landratsamt, sowie die Sonderfahrzeuge und Einsatzkräfte des ABC-Zuges und des THW. Über eine moderne Funkanlage (Gleichwelle) mit acht Relaisstellen, ist jedes Fahrzeug der Hilfsorganisationen im Landkreis München erreichbar. Auch können über und von der Feuerwehreinsatzzentrale während eines Einsatzes wichtige zusätzliche Informationen, wie gegebenenfalls bei einem Gefahrguteinsatz von Nöten, angefordert werden.
Es können hier inzwischen bis zu fünf Disponenten gleichzeitig arbeiten, was vor allem bei Großschadensereignissen vorkommen kann. In der Regel arbeiten jedoch maximal zwei Personen pro Schicht, wobei eine Schicht 12 Stunden dauert.
Beeindruck waren wir auch von den hohen Anforderungen, die an denjenigen gestellt werden, der gerne in der Feuerwehreinsatzzentrale arbeiten möchte. Langjährige Erfahrung in einer Freiwilligen Feuerwehr, Rettungsdienstkenntnisse und ein Mindestalter von ca. 27 Jahren sind da nur ein Teil. Aber nur so kann natürlich eine kompetente Arbeit an solch wichtiger Stelle gewährleistet werden.
Was für uns weiterhin sehr interessant war zu sehen, war der Ablauf von einem eingehenden Notruf über die Alarmierung der Feuerwehr bis zu deren Ausrücken. Der Disponent nimmt den Notruf am Telefon entgegen und notiert sich die wichtigsten Informationen. Anschließend wird per Computer unter Vorgabe der Einsatzstelle die entsprechende Feuerwehr ermittelt und alarmiert. Je nach Einsatzgröße kommen dann weitere Feuerwehren und gegebenenfalls Polizei und Rettungsdienst hinzu. Letzterer wird über die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr München, zu welcher eine Standleitung besteht, angefordert.
Wenn sich dann die Feuerwehr über Funk meldet, werden Einsatzort und -geschehen bekannt gegeben. Ab diesem Zeitpunkt bis zur Beendigung des Einsatzes wird nun jede wichtige Information bei der Einsatzzentrale mitprotokolliert. Nach dem abschließenden Einsatzbericht mit der Feuerwehr ist dann der Einsatz abgearbeitet. Wir kamen allerdings nur in den Genuss einer simulierten Alarmierung, da während unseres Besuches, Gott sei Dank, kein Notruf einging.
Geduldig und umfassend wurde auf jede unserer Fragen eingegangen und uns alles erklärt und gezeigt, was wir wissen wollten. Nach ungefähr einer Stunde und vielen beantworteten Fragen machten wir uns dann, um viele interessante Informationen reicher, wieder auf den Weg nach Hause. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir mit demjenigen, mit dem wir eben noch persönlich sprachen, wieder bei Einsatz oder Übung über Funk kommunizieren.
Für uns Aschheimer Jugendfeuerwehrler war unser Besuch in der Feuerwehreinsatzzentrale eine sehr interessante Erfahrung, und wir können nur jedem anderen Feuerwehrkameraden empfehlen, die Möglichkeit auf einen Besuch in seiner Einsatzzentrale wahrzunehmen. Denn es ist sehr aufschlussreich, einmal hinter die Kulissen zu schauen.

Dass uns dies ermöglich wurde, dafür möchte sich die Jugendfeuerwehr Aschheim an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Albert Ederer und seinem Team von der Feuerwehreinsatzzentrale München Land bedanken, die uns hervorragende Gastgeber waren.