Großübung auf ehemaligem Aschheimer Bauernhof
Bericht
Mit dem Meldebild – B3 Person im Gebäude, Zimmer – sowie dem Zusatz „Starke Rauchentwicklung durch Passanten gemeldet, bereits mehrere Anrufe“ – fand am 12.12.2024 eine Großübung auf einem ehemaligen Aschheimer Bauernhof statt, welcher in Kürze abgerissen werden soll. Bis dahin steht er der Feuerwehr für Übungen zur Verfügung.
In der Vorbereitungsphase von rund 9 Wochen hatte sich ein Team unter Leitung des stellvertretenden Aschheimer Kommandanten bestehend aus Führungskräften der Feuerwehren Aschheim, Dornach, Feldkirchen und Kirchheim, sowie Mitglieder der Aicher Ambulanz mehrmals getroffen. Dieses Team musste unter dem Siegel der Verschwiegenheit die Lage vorbereiten und schließlich umsetzen. Dabei wurden zahlreiche taktische Möglich- und Unmöglichkeiten durchgespielt, so dass am Ende drei Löschzüge sowie Rettungsdienstkräfte in Stufe 4 in einem realistischen Szenario eingesetzt werden konnten.
Um 19:00 Uhr wurden die Aschheimer und Dornacher Einheiten „alarmiert“ – es galt dabei die Übungsannahme, dass Rüstwagen, Tanklöschfahrzeug und Versorgungslastkraftwagen „defekt“ seien -, so dass lediglich die vollbesetzten Löschfahrzeuge, Drehleiter, Einsatzleitwagen sowie Mannschaftswagen zur Verfügung standen. Die durch die Kräfte angefahrene Meldeadresse entpuppte sich als recht ungünstig gelegen. Der Hof war zwar zugänglich, aber die Zufahrt befand sich auf der gegenüberliegenden Straße. Das erste Erkunden durch den Einsatzleiter und seinen Führungsassistenten ergab, dass eine Person reanimationspflichtig vor einer Scheune lag und sich eine weitere Person mit offenen Frakturen nach einem fiktiven Sprung vor einem Balkon befand. Eine Person im Rollstuhl hatte sich auf den Balkon gerettet und verwies lautstark auf den bettlägerigen Partner im ersten Obergeschoss. Die Übungsbäuerin und der Übungsbauer rannten auf dem Hof umher und suchten nach acht abgängigen Kindern – es war angerichtet.
Zunächst wurden die Aschheimer Kräfte mit drei Löschfahrzeugen und Drehleiter auf die gegenüberliegende Straße befohlen. Dort musste ein Einsatzabschnitt Ost, zur Menschenrettung und Brandbekämpfung am Wohnhaus und Garagen eingerichtet werden. Die Kräfte begannen umgehend mit den Maßnahmen, wobei das erste Löschfahrzeug sich primär um die Versorgung der Verletzten kümmern musste. Die Drehleiter war im Innenhof schnell aufgebaut und es begann die Rettung der immobilisierten Personen im 1. OG. Im Einsatzabschnitt West konnte das Dornacher LF erste Maßnahmen an der angrenzenden Scheune durchführen. Der ersteintreffende RTW übernahm die Sichtung der Verletzten und begann mit der Planung der rettungsdienstlichen Maßnahmen. Durch die Übungsleitung wurden in schneller Folge visualisierte Lageänderungen an die Führungskräfte weitergeleitet, so dass es höchst spannend blieb. Durch die inzwischen eingerichtete Einsatzleitung am ELW, musste ein weiterer Zug angefordert werden, da die anwesenden Kräfte nicht ausreichten. Parallel zum Innen- und Außenangriff der Feuerwehren verlegte der Rettungsdienst die Verletztensammelstelle auf einen gegenüberliegenden Hof.
Mit dem Eintreffen des dritten Zuges aus Feldkirchen und der zweiten Drehleiter aus Kirchheim, zündete schließlich der Dachstuhl über den Garagen durch, was zu einer massiven Riegelstellung auf der Rückseite führte. Obwohl der Hof mitten im Dorf liegt, mussten Einsatzkräfte weitere Hydranten suchen, um den Löschwasserbedarf zu decken, da die beiden nahe gelegenen Ober- und Unterflurhydranten nicht funktionstüchtig waren. Inzwischen waren aus beiden Gebäuden sieben Personen an den Rettungsdienst übergeben worden. Aus der Scheune konnten noch weitere Personen gerettet werden. Die vermeintlichen acht Kinder stellten sich als teilweise am Hof befindlich und teilweise als Gelegenheitsbesuch heraus. Um 20:45 Uhr konnte Übungsende gemeldet werden.
Im Anschluss an die Übung wurde sich in der Fahrzeughalle getroffen, um eine Brotzeit, welche Mitglieder der Rettungshundeeinheit und der Vorstandschaft hergerichtete hatten, einzunehmen. Außerdem wurde die Übung, verbunden mit einem Dank vom Stellvertretenden Kommandanten, Kommandanten und 2. Bürgermeister, in großer Runde nachbesprochen. Weitere kleinere Gesprächsrunden folgten.
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