Evakuierungsübung an der Kelten-Grundschule Aschheim

04.06.2013 um 10:00 Uhr

Bericht

„Ausgelöste Brandmeldeanlage in der Keltengrundschule“ war das Übungsstichwort mit dem 18 Einsatzkräfte der Feuerwehr Aschheim unter der Leitung vom Kommandanten Helmut Meier am Vormittag in den Herdweg zur dortigen Grundschule gerufen wurden.

Diese lange im Voraus geplante Übung war lediglich der Schulleitung, der schulischen Notfallbeauftragten, dem vorbeugenden Brandschutz der Gemeinde und den Kommandanten der Feuerwehr Aschheim bekannt.
Weder die Kinder, noch der Lehrkräfte wussten um den Probealarm und verhielten sich dem entsprechend wie bei einem richtigen Alarm. Auch die eingesetzten Kräfte kannten lediglich die Uhrzeit und den Treffpunkt am Gerätehaus sowie die Information, dass an der Schule eine Übung stattfinden soll.

Für den Brandfall besteht in jeder Schule, so auch in der Grundschule Aschheim, ein Flucht- und Rettungsplan. Beim Ertönen des Räumungssignals der automatischen Brandmeldeanlage müssen die Kinder mit den Lehrern gemeinsam, ruhig und geordnet das Schulgebäude verlassen und sich auf die gegenüber liegende Wiese zum festgelegten Sammelpunkt begeben. Hier werden die üblichen Klassenstärken mit den Zählungen der in der Klasse gerade Unterricht haltenden Lehrer verglichen und es kann festgestellt werden, ob alle in der Früh zum Unterricht erschienen Schüler im Freien sind.

Zu Beginn der Übung wurde die Aula durch einen Mitarbeiter des vorbeugenden Brandschutzes mit einer Nebelmaschine, die die Feuerwehr zum Simulieren von Brandrauch nutzt, verraucht. Hier wurde für die Übung der „Brandherd“ festgelegt. Beim Auslösen der Brandmeldeanlage wurden die Kinder nun umgehend, mit Hausschuhen und auch teils nur Strumpfsockert, raus ins Freie gebracht, es war ja niemanden bekannt, dass es sich nur um einen Probealarm handelte.
Die Evakuierung lief zügig und geordnet ab. Beim Eintreffen des Löschzuges unter Sondersignal, waren die Zufahrtswege zum Schulgebäude bereits frei. Wie auch im Ernstfall fragte die Einsatzleitung sofort bei der Schulleitung die Anwesenheit der Kinder am Sammelpunkt ab. Es stellte sich heraus, dass drei Personen nicht am Sammelpunkt erschienen waren. Zwei Schüler wurden natürlich absichtlich im Gebäude vergessen um eine Rettung durch die Feuerwehr durchführen zu können und zu veranschaulichen wie das in Realität abläuft. Die dritte fehlende Person stellte ein Mitglied der Jugendfeuerwehr dar. Die drei wurden nun im dritten Obergeschoss vermutet, da dort ihre Klassenräume waren und auch ihr Unterricht vor dem Alarm dort stattfand.

Unter den Zahlreichen Augen der Schulkinder begannen die Einsatzkräfte damit vom Löschgruppenfahrzeug 16/12 CAFS einen Löschangriff durch die Haupteingangstüre vorzutragen. Die Schüler mussten übrigens nicht auf die nasse Wiese wo sich der Sammelpunkt normalerweise befindet. Sie durften vom kleinen Weg vor der Schule aus, der Arbeit der Feuerwehr zusehen, was eine angenehme Abwechslung zum Unterricht gewesen sein dürfte.
Die Drehleiter wurde vor dem Gebäude in Stellung gebracht und aufgebaut. Über sie können Personen die vom Rauch eingeschlossen sind aus höheren Etagen gerettet werden. Sie dient aber im Notfall auch den vorgehenden Trupps unter Atemschutz als Angriffs- oder Rückzugsweg, sollten sie vom Feuer eingeschlossen werden.

Zwei Trupps mit Atemschutzgeräten gingen nachdem sie sich für den Innenangriff vollständig ausgerüstet hatten mit einer C – Leitung über die Aula in das Treppenhaus vor. Zuvor wurde ein mobiler Rauchabschluss (ein Vorhang der in den Türrahmen geklemmt wird und den Rauch hindert auf die andere Seite der Türe zu gelangen wenn die Türe offen bleibt, weil bspw. ein Schlauch durch die Türe verlegt werden muss) gesetzt, um den Rauch in der Aula zu halten und somit ein Verrauchen der Treppen zu verhindern. Das dem Brandherd am nächsten liegende erste Obergeschoss sowie das zweite Obergeschoss wurden von einem Trupp abgesucht. Jedoch konnten keine Personen gefunden werden. Im dritten Obergeschoss wurden die zwei Trupps dann fündig. Während die fiktiven Löscharbeiten in der Aula voran gingen, musste eine Person, das Mitglied der Jugendfeuerwehr, auf einer Trage liegend über der Drehleiter gerettet werden. Sie wurde am Boden in Empfang genommen und wäre dann im Ernstfall dem Rettungsdienst zu Betreuung und medizinischen Versorgung übergeben worden. Zwischenzeitlich war jetzt auch der zweite Trupp fündig geworden und brachte zwei Kinder die sich in einem der oberen Räume versteckt hielten über ein zweites Treppenhaus ins Freie.
Da nun zwischenzeitlich in der Aula „Feuer aus“ gemeldet wurde, konnten die Gerätschaften der Feuerwehr zurückgenommen werden. Der Übungsnebel wurde nun noch mit einem Überdrucklüfter ins Freie geblasen. So konnten die Schüler vor dem nächsten einsetzenden Regenschauer wieder in ihre Klassen zurück.

Die zügige Evakuierung noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr aber auch das Aufdecken von Kleinigkeiten sind mit ein Grund warum man solche Räumungsübungen an Objekten wie Schulen durchführt. Erst so werden Automatismen bei den Beteiligten gefordert. „Fehler“ beim Verlassen des Gebäudes stellen sich meist nur unter Stresssituationen (für Kinder und Lehrer) und realen Bedingungen ein und können so erkannt und beseitigt werden. Auch wird den Kindern dabei größtenteils die Angst vor dem Alarm und den anschließenden Vorgängen bei solchen Ereignissen genommen. Ein bei der Feuerwehr Aschheim vorgehaltenes Team „Brandschutzerziehung“ beginnt beispielsweise schon im Kindergarten damit den kleinsten die Feuerwehr, deren Arbeit und die verwendete Ausrüstung näher zu bringen. Denn ein mit Atemschutzgerät ausgerüsteter, schwer und laut schnaufender Feuerwehrmann, dessen Gesicht noch dazu hinter einer Maske schwer zu sehen ist kann bei Kindern verständlicherweise schnell Angst auslösen.

Das Resümee der Schulleitung und der Führung der Feuerwehr Aschheim war jedoch durchweg positiv und die Räumung, das schließlich wichtigste für die Kinder und Lehrkräfte, hat sehr gut funktioniert.

Mit freundlichen Grüßen

Gebauer Florian
Feuerwehr Aschheim