Gefahrgut - ABC 1 undefinierbarer Geruch

26.03.2025 um 12:40 Uhr
Einsatznummer
104
Alarmierung
12:40 Uhr
Einsatzende
16:13 Uhr
Fahrzeuge

Einsatzbericht

Die Feuerwehr Aschheim wurde mit dem Meldebild „undefinierbarer Geruch“ zu einem LKW in Aschheim gerufen.

Der Fahrer wurde nach kurzer Betreuung durch die Feuerwehr dem Rettungsdienst übergeben. Da in der Nähe des Fahrzeugs deutlich ein beißender Geruch wahrgenommen werden konnte, wurde der Einsatz nach FwDV500 abgearbeitet und gemäß der GAMS-Regel 50 Meter um den LKW eine Absperrung eingerichtet. Die mit Schutzkleidung Form 1 ausgerüsteten Trupps erkundeten die Transportunterlagen und nahmen im lediglich mit leeren Paletten beladenen Auflieger des Fahrzeugs Messungen mittels Mehrgasmessgerät vor. Die Messgeräte schlugen jedoch nicht an.

Im Rahmen der weiteren Erkundung und Überprüfung wurden auf der Ladefläche kleine rote Kugeln (Granulat) festgestellt, bei denen es sich nach Rücksprache mit der Spedition um Trinexapac-Ethyl handelte. Der pH-Wert sowie die Riechprobe bei den entnommenen Proben erwiesen sich als unauffällig.

Die Einsatzkräfte reinigten mit einem Besen die Ladefläche, nahmen den Stoff auf und belüfteten die Ladefläche. Im Anschluss wurde die Absperrung daraufhin zurückgenommen. Bei der Begehung der Fahrerkabine war jedoch der beißende Geruch weiterhin stark wahrzunehmen und es wurde unter den Paletten eine zähe, feuchte Masse festgestellt. Daraufhin wurde der Platz wieder geräumt und erneut eine Absperrung um den Gefahrenbereich errichtet. Zusätzlich wurde ein ABC-Fachberater hinzugezogen. Wärenddessen ergab ein Test mit einem Ölstreifen ein positives Ergebnis. Nach Rücksprache mit dem inzwischen eingetroffenen Fachberater wurde die Facheinheit Analytik des ABC-Zuges nachgefordert, der weitere Messungen vornahm. Diese Feststellungen ergaben, dass es sich bei dem Stoff um eine Art Hydrauliköl und Bindemittel handelte.

Unterdessen reinigte die Feuerwehr die Ladefläche mit einem Besen und nahmen den zweiten Stoff in einem Fass auf. Die zuvor festgestellten roten Kugeln, welche durch die Feuerwehr bereits zu Beginn des Einsatzes zum Zweck der Nachvollziehbarkeit in Wasser aufgelöst wurden, wurden vom ABC-Zug noch einmal gemessen, wobei dieses Mal freigesetztes CO₂ gemessen werden konnte. Somit konnten zwei unterschiedliche – eigentlich nichts miteinander verbindende Stoffe – als Ursache für die Atemwegsprobleme, das Unwohlsein und den beißenden Geruch ausgemacht werden.

Die Ladefläche wurde mit diesem Wissen anschließend mit insgesamt 4000 Liter Wasser gereinigt, um die Konzentration des Wachstumshemmers zu mindern, womit die Maßnahmen für die Feuerwehr beendet war. Der LKW wurde an die Polizei übergeben, die Fahrbahn wurde freigegeben.