Brand - B 2 im Gebäude Kamin

07.02.2022 um 13:09 Uhr
Einsatznummer
029
Alarmierung
13:09 Uhr
Einsatzende
17:40 Uhr
Fahrzeuge

Einsatzbericht

Die Feuerwehr Aschheim wurde zu einem Kaminbrand nach Aschheim alarmiert.

Bereits auf Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine starke, dunkle bis rötliche Rauchentwicklung aus dem Kamin eines Einfamilienhauses erkennen. Laut Anwohner habe es eine Stichflammenbildung im Brennraumbereich des Ofens im Erdgeschoß gegeben.

Die Einsatzleitung koordnierte daraufhin einen Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz sowie Wärmebildkamera zur Erkundung ins Gebäude. Die Atemschutzgeräteträger stellten fest, dass der Kamin im ganzen Haus von außen mindestens handwarm war und im Ofen, aus dem zuvor die Stichflamme kam, kein Feuer bzw. Glut erkennbar war.

Die Einsatzleitung forderte daraufhin über die Feuerwehreinsatzzentrale den zuständigen Kaminkehrer nach. Parallel dazu wurde unter Druckbelüftung des Untergeschoßes begonnen, den Abbrand über die Revisionsklappe aus dem Kamin zu entfernen. Bis zum Eintreffen des Schronsteinfegers entfernten die Kräfte aus Aschheim drei Mulden voller Abbrand.

Der Kaminkehrer besprach das weitere Vorgehen mit der Einsatzleitung ehe er mit Schornsteinwerkzeug auf dem Dach des Hauses begann den Schornstein zu kehren. Aufgrund der großen Hitze im Inneren des Kamins, riss die Kette des Schornsteinwerkzeugs.
Außerdem gestaltete sich das Arbeiten auf dem Gebäudedach wegen starker Rauentwicklung, Feuer und Funkenflug sehr schwierig.
Da das Löschgruppenfahrzeug 40/2 dauerhaft Schornsteinwerkzeug mitführt, konnte der Schornsteinfeger mit diesem die Arbeiten auf dem Dach fortsetzen.
Auch hier riß nach kurzer Zeit aufgrund der herrschenden Hitze das Werkzeug.
Währenddessen war im Inneren des Hauses eine Rissbildung im Mauerwerk erkennbar, die auf einen starken Temperaturanstieg im Kamin schließen ließ, vermutlich induziert von Stauwärme an einem Glutpfropfen.

Die Einsatzleitung koordinerte daraufhin einen weiteren Atemschutztrupp mit Trennschleifer und der zwischenzeitlich mit neuer Kette instand gesetzter Fallgranate des Kaminkehreres über die Drehleiter auf das Dach.
Zeitgleich wurden mehrere Pulverlöscher ins Untergeschoß des Gebäudes gebracht, um im Falle eines Mißerfolgs der Fallgranate von dort das Feuer löschen zu können.

Der Atemschutztrupp im Korb der Drehleiter entfernte den Regenschutz des Kamins mittels Trennschleifer und ließ die Fallgranate mehrmals in den Kamin hinab. Dadurch konnte schließlich final und erfolgreich der Glutpfropfen im Kamin zerstört werden und der angelagerte Abbrand viel nach unten.
Über die Revisionsklappe konnten im Verlauf weitere sieben Mulden Abbrand entnommen werden.

Die Einsatzleitung legte mehrere Meßpunkte am Kamin fest, die mittels eines dafür erstellten Messprotokolls und Wärmebildkamera immer wieder überprüft wurden.
Im ersten Obergeschoß konnte hier eine starke Wärmeentwicklung in einem Fehlboden entdeckt werden. Dieser wurde mit Arbeitsgerät von den Einsatzkräften geöffnet und kontrolliert.

Während der Maßnahmen wurde das Gebäude stromlos geschaltet und später wieder eingesichert.
Das Messprotokoll und Messpunkte wurden einem Bewohner übergeben, der im Laufe des Abends und der Nacht immer wieder mit einem industriellen Fernthermometer die Temperaturen kontrollierte.