Brand - B 4 Brand im Gebäude - Tiefgarage

21.08.2021 um 15:50 Uhr
Einsatznummer
235
Alarmierung
15:50 Uhr
Einsatzende
20:23 Uhr
Fahrzeuge

Einsatzbericht

Die Feuerwehr Aschheim, Dornach, Fachberater ABC Zug und die Kreisbrandinspektion sowie der Rettungsdienst in Stufe RD4 und die Polizei, wurden mit dem Meldebild „Brand PKW in Tiefgarage“ in den Fraunhoferring in Aschheim alarmiert.
Kurze Zeit später wurden aufgrund der Alarmstufenerhöhung auf B5, die Feuerwehren Kirchheim, Feldkirchen und Ismaning zur Einsatzstelle, sowie die Feuerwehren Unterföhring und Haar zur Gebietsabdeckung ins Gerätehaus Aschheim alarmiert. Ebenfalls wurden der Fachberater THW, die UG-ÖEL sowie der ABC Zug mit einer Messkomponente zur Einsatzstelle alarmiert.

Beim Eintreffen an der Zufahrt der weitläufigen Tiefgarage, wurde die Feuerwehr an der Brandmeldezentrale in der Kepplerstraße, von Anwohnern in Empfang genommen und durch die Tiefgarage geführt.
Am nördlichen Ende der sehr weitläufigen Tiefgarage, mit insgesamt 376 Stellplätzen, war eine stark zunehmende Rauchentwicklung feststellbar. Die Bewohner wurden daraufhin zum Verlassen der Garage aufgefordert.
Aufgrund der Lage, der Brandstelle und der Erkundungsergebnisse, mussten die Einheiten der Feuerwehr zunächst in die Marsstraße verlegt werden. Umgehend erfolgte die Alarmstufenerhöhung durch den Einsatzleiter von B4 auf B5, um weiteres Personal und Gerät heranzuführen, da zum einen die Garage sehr weitläufig ist und auch die schwüle, sowie heiße Witterungslage den Einsatz erschwerte und mit einem hohen Kräfteansatz an Atemschutzgeräteträgern zu rechnen war.

Für den Innenangriff gingen, im zwischenzeitlich gebildeten Einsatzabschnitt West, insgesamt sieben Trupps unter Umluft unabhängigem Atemschutz, mit mehreren C-Rohren zuerst über den nordöstlichen Notausgang der Garage in den betroffenen Brandabschnitt vor. Durch die zwischenzeitlich extreme Verrauchung in der Garage und die weiten Wege war ein Auffinden der Brandstelle anfänglich sehr schwierig. Im Einsatzabschnitt Ost wurden ebenfalls fünf Trupps an unterschiedlichen Notausgängen in den Brandabschnitt geschickt. Erschwerend kam in diesem Abschnitt hinzu, dass sich dort in vier Gebäuden Zugänge zu der Garage befanden. Diese waren teilweise verraucht und mussten maschinell belüftet werden.

Bei Ankunft der ersten fündigen Trupps an der Brandstelle, wurden schließlich zwei PKW festgestellt, die in Vollbrand standen. Das Feuer konnte in einer Zangenbewegung von zwei Seiten bekämpft werden. Brennende auslaufende Betriebsstoffe erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich und die Hitzebelastung war enorm.

Die Anwohner wurden durch die Polizei aufgefordert, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Polizei musste leider verschiedentlich Personen, die ihre Fahrzeuge aus der Garage fahren wollten, zum Verlassen des Einsatzortes auffordern.

Zur Funkführung und Dokumentation der Einsatzstelle wurde der Landkreis ELW 2 mit UG-ÖEL eingesetzt.

Die erwähnte starke Hitzeentwicklung, sowie die hohen wetterbedingten Außentemperaturen, machten nur verhältnismäßig kurze Einsätze der Atemschutztrupps möglich und diese mussten regelmäßig ausgetauscht werden. Dennoch kollabierten im Verlauf des Einsatzes drei Atemschutzträger und mussten Rettungsdienstlich betreut werden. Ein Transport erfolgte jedoch nicht und alle drei nahmen weiterhin aktiv am Einsatz teil. Parallel zum Löschangriff wurden zwei Großlüfter an der Zufahrt zur Tiefgarage und im Brandabschnitt vor dem eigentlich Brandabschnitt mit Verrauchung in Stellung gebracht.

Ursache des Feuers war nach aktuellen Erkenntnissen der Versuch, einen PKW in der Garage fremd zu starten, wobei es zu einer Stichflamme aus der Autobatterie kam. Ein erster Versuch, das Feuer selbst zu löschen, blieb erfolglos. Durch das Feuer erlitten zwei Anwohner Verletzungen durch eine Rauchgasintoxikation.

Nach ca. 1,5 Stunden konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Zur Entrauchung der Tiefgarage wurden schließlich die Großlüfter zum Einsatz gebracht. Der ABC Zug nahm Messungen im betroffenen Brandabschnitt vor und konnte schließlich zwar keine erhöhte CO Belastung, jedoch die üblichen bei Bränden entstehenden Gefahrstoffe, im Brandabschnitt messen. Ein Betreten war nur mehr unter Umluft unabhängigem Atemschutz oder mit Filtergeräten möglich. Nach Prüfung und auf Empfehlung eines Statikers des THW musste der Unterzug, der sich über den Stellplätzen der ausgebrannten PKW befindet, abgestützt werden, um den darüberliegenden Fahrweg, vor allem als Feuerwehrzufahrt, weiterhin nutzen zu können. Das THW übernahm diese Aufgabe und stütze den betroffenen Bereich ab, weshalb sich die Arbeiten des THW bis beinahe 23 Uhr zogen. Glück im Unglück jedoch, denn die Kameraden des THW konnten gegen 21:59 Uhr das Piepen eines Heimrauchmelders war nehmen. Mehr dazu findet sich im Einsatzbericht Nr. 236.

Am Einsatzort waren insgesamt 122 Kräfte der Feuerwehren, ohne die 21 Mann starke Gebietsabdeckung. Das THW führte, für die Abstützmaßnahmen, ebenfalls noch mal ca. 20 Einsatzkräfte hinzu.
Für die hervorragende und reibungslose Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Einsatzkräften möchten wir uns herzlich bedanken.

Weitere Medien-Berichte:

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/aschheim-ort28228/brennendes-auto-in-tiefgarage-loest-grosseinsatz-der-feuerwehr-in-aschheim-aus-90934794.html

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/mehrere-feuerwehrmaenner-kollabieren-bei-tiefgaragenbrand-art-751106