ABC - Gefahrgut

08.01.2012 um 20:22 Uhr
Einsatznummer
21
Alarmierung
20:22 Uhr
Einsatzende
23:15 Uhr
Fahrzeuge

Einsatzbericht

Die Feuerwehr Aschheim wurde mit dem Meldebild „Gasgeruch in Wohnhaus“ in die Mondstraße alarmiert. Ein Bewohner hatte beim nach Hause kommen einen starken unnormalen Geruch im Treppenhaus festgestellt, genau richtig gehandelt und sofort die Feuerwehr informiert.

Die eingetroffenen Einsatzkräfte nahmen bei der Erkundung ebenfalls einen starken Geruch im Treppenhaus wahr. Ein Trupp mit Umluft unabhängigem Atemschutz ging daraufhin mit dem Explosionsmessgerät vor und prüfte die vorhandene Atmosphäre auf Anzeichen einer Explosionsgefahr während vor dem Hauseingang eine Schlauchleitung aufgebaut wurde. Da das Messgerät im Treppenhaus keine Anzeige machte, konnte das mehrstöckige Wohnhaus unter ständiger Messung der unteren Explosionsgrenze evakuiert werden. Die Bewohner des Hauses wurden zum, in der Marsstraße, vorbereiteten Sammelplatz und dort im inzwischen eingetroffenen Großraum Rettungswagen untergebracht. Anschließend wurden die Bewohner für die Dauer des Einsatzes im Feuerwehr Geräthaus Aschheim betreut. Die Kellerabteile wurden derweil ebenfalls mit dem Explosionsmessgerät ohne Befund gemessen. Nachdem die zusätzlich alarmierte Gaswache eingetroffen war, konnte der starke Geruch gemeinsam als Benzingeruch ausgemacht werden. Die folgende Information, dass keine Gasleitung zu dem Gebäude führte verlieh dem zusätzlich Gewissheit. Zur weiteren Erkundung der Ursache für den Geruch mussten zwei Räume des Kellers gewaltsam mit Brechwerkzeugen geöffnet werden. Für zwei weitere Räume konnten Schlüssel aufgetrieben werden. In einem dieser beiden Kellerräume war dann der Geruch auch überaus strak, jedoch noch immer kein explosives Luftgemisch messbar. Eine Ursache konnte leider immer noch nicht ausgemacht werden. Der inzwischen eingetroffene Hausmeister informierte die Einsatzkräfte über eine Hebeanlage im Gebäude. Beim Öffnen des Schachtes stach den zum Auffinden der Geruchsquelle inzwischen ohne Atemschutz vorgehenden Trupp ein beißender Benzingeruch in die Nase. Aufgrund der nun unverzüglich gemessenen und angezeigten Explosionsgefahr wurde zusätzlich ein weiteres, durch den Keller verbundenes, Nachbargebäude evakuiert. Mit einem Überdrucklüfter vor dem Treppenhauseingang und einem weiteren, elektrischen EX geschützten Lüfter konnten die Explosiven Gase aus dem Keller befördert werden. Ein Trupp ging dazu nun wieder mit Atemschutz und einem C – Rohr samt Pulverlöscher in Stellung. Als der Raum und die Grube frei gemessen wurden, schafften weitere Einsatzkräfte eine handbetrieben Mineralölpumpe samt Fass und Schläuchen in den Keller und pumpten ca. 60 Liter Benzin – Wassergemisch ab. Vermutlich wollte jemand in einem an die Hebeanlage angeschlossenen Waschbecken, etwas mit Benzin oder etwas mit Benzin getränktem reinigen. Leider versagte jedoch die Pumpe der Hebeanlage und so konnten sich die Benzindämpfe ansammeln statt im Kanal verdünnt weggeleitet zu werden. Über den Gully im vorher erwähnten Kellerabteil entwichen schließlich dann die Gase in den Treppenraum. Nach knapp zweieinhalb Stunden konnten die Bewohner der beiden Gebäude wieder in Ihre Wohnungen zurückkehren.

Unter der Leitung von Kommandant Helmut Meier war die Feuerwehr Aschheim mit 27 Mann und dem Gefahrgutzug bestehend aus KdoW, HLF 20/16, TLF 20/40 SL, RW 2, ELW, LF 16/12, KdoW 2, MZF, FR und Vers. – LKW – Kran vor Ort. Unterstützt wurde die Feuerwehr von einem Großaufgebot an Rettungsdienst und Polizei.