THL Straße

11.06.2004 um 12:44 Uhr
Einsatznummer
104
Alarmierung
12:44 Uhr
Einsatzende
21:15 Uhr
Fahrzeuge

Einsatzbericht

Die Feuerwehr Aschheim wurde zur Unterstützung der Feuerwehren Vaterstetten, Feldkirchen und Parsdorf, zusammen mit den Feuerwehren aus Weißenfeld, Poing, Haar sowie dem ABC – Zug München Land auf die BAB 99 in Fahrtrichtung Salzburg zur Raststätte Vaterstetten im Landkreis Ebersberg alarmiert. Ebenfalls anwesend waren Kräfte von der Kreisbrandinspektion Ebersberg sowie Kreisbrandinspektion München Land.

Ein 40 Tonnen LKW war mit überhöhter Geschwindigkeit in einen Rastplatz eingefahren und mit einem Tanklastzug kollidiert. Der mit Benzin beladene Anhänger des Tankzuges wurde auf das Zugfahrzeug geschoben, stürzte um und blieb mit den Rädern nach oben liegen. Dabei riss die Oberseite des Tanks auf und eine Kammer mit 5800 Liter Benzin lief aus. Der aufgefahrene LKW schlittere noch ca. 100 Meter rechts an dem Tankfahrzeug und den rechts davon stehenden Zapfsäulen vorbei und kam zum stehen. Der Fahrer wurde bei dem Zusammenstoß lebensgefährlich verletzt und in seinem Fahrzeug massiv eingeklemmt, der Fahrer des Tanklastzuges erlitt einen Schock. Aufgrund des großen Benzinaustrittes räumte die Polizei den gesamten Raststättenbereich, zusätlich wurde die gesamte Rastanlage stromlos geschalten.

Die Feuerwehr Aschheim rückte im Rüstzug, bestehend aus KdoW, LF 16/12, RW 2 und TLF 16/25 mit Verkehrssicherungsanhänger aus. An der Einsatzstelle angekommen wurde das ZB 6 der Feuerwehr Feldkirchen, zur Sicherstellung des Brandschutzes, von LF 16/12 und TLF 16/25 eingespeist. Mit der Feuerwehr Feldkirchen übernahm die Feuerwehr Haar ebenfalls den Brandschutz über TLF 24/48 und mehrere Schwerschaumrohre.

Der eingeklemmte Fahrer des Vierzigtonners wurde von den Feuerwehren Parsdorf und Feldkirchen nach ca. 1 Stunde befreit, dem Rettungsdienst übergeben und mit einem Hubschrauber in ein Münchner Klinikum geflogen.

Kräfte der Feuerwehr Aschheim streuten am leckgeschlagenen Tank Bindemittel aus um ein weiteres Ausbreiten des Benzins zu verhindern, parallel dazu wurden Auffangplanen ausgebreitet.
Ausgerüstet mit Spritzschutzanzug und Pressluftatemschutz, machte sich ein Angriffstrupp daran, die Lage um den Tanklastzug zu erkunden und Auffangbehälter in Stellung zu bringen, dabei kamen auch diverse Explosionsmessgeräte zum Einsatz. Außerhalb des Absperrbereiches wurde die Wärmebildkamera vorgenommen, so konnte sich die Einsatzleitung ein Bild über den Füllstand des Tanklastzuges machen. Vom vorgehenden Trupp wurde festgestellt dass zu diesem Zeitpunkt kein Benzin mehr aus der Kammer 1 austrat. Das bereits ausgelaufene Benzin gelangte in die tankstelleneigene Kanalisation und vermischte sich mit Wasser in Auffangbehältern. Diese sicherte die Feuerwehr Poing und mehrere Firmen mit Spezialfahrzeugen pumpten das Wasser – Benzin – Gemisch dann ab.

Nachdem die Einsatzleitung beschlossen hatte die restlichen zwei Kammern des Tanks leer zu pumpen, kam ein weiterer Angrifftrupp in Spritzschutzanzug und Pressluftatemschutz zum Einsatz. Nun ging es darum die Zulaufleitungen des Tankanhängers zu trennen um einen Zugang für Absauggeräte zu schaffen, um dies zu ermöglichen wurde die LKW Rettungsplattform in Stellung gebracht um die nun oben liegenden Tankleitungen zu erreichen. Ein weiterer Trupp ging mit Filtern bestückten Atemschutzmasken, welche vom nachgerückten First Responder Fahrzeug gebracht wurden, vor. Dies war nötig, da die Zugangsklappe zu den Rohrleitungen für Pressluftatemschutz sehr eng war. Als die Rohrleitungen geöffnet waren konnte Luft in die aufgerissenen Tanks nachströmen und das restliche Benzin lief durch den beschädigten Tank aus. Der Bereich um die Leckage wurde eingedeicht und das Benzin abgeschöpft. Von den inzwischen eingetroffenen Kräften von TUIS und der Werkfeuerwehr Wacker Chemie wurde der Aufbau der Elro Gefahrgutpumpe angeordnet um die Auffangbehälter vor einem eventuellen Übertreten der Flüssigkeit abzusaugen.

Die Spezialisten von TUIS und Wacker Chemie beurteilten die Lage nach dem Auslaufen der restlichen Kammern als so positiv, das ein bereitstehender Tanklastzug heranfahren konnte und die restlichen Mengen Treibstoff aufnahm. Nachdem die Tanks lehr gepumpt waren, stellte ein Abschleppunternehmen den Anhänger auf die Räder und hob ihn zum Abtransport auf einen Tieflader.

Die Kräfte aus Aschheim konnten nun die verschmutzten Geräte im nachgerückten MZF verstauen und die Rückfahrt zum Gerätehaus antreten.

Die Feuerwehr Aschheim war mit KdoW, LF 16/12, RW 2, TLF 16/25 mit VSA, First Responder Fahrzeug und MZF im Einsatz, die Einsatz- und Abschnittsleitung der Feuerwehr Aschheim lag beim 1. Kdt. Helmut Meier. Die Gesamteinsatzleitung hatte der Kreisbrandrat des Landkreises Ebersberg.

Merkur-Online Bericht vom 12.06.2004 >Feuerwehr verhindert Katastrophe<